28. September 1968Geht es dir besser?
Ach, mein Kind, das sind diese Biester ... Ich hatte dasselbe während meiner sogenannten Krankheit: ich steckte wie in einer Haube aus grauer Watte. Und es ist noch nicht weg, es besteht immer noch auf Distanz. Es drückt von überallher. Das ist ärgerlich.
Und du isst gut?
Ja.
Ja, nachts ist es am stärksten. Für mich war es eine Zeitlang sogar sichtbar. Und selbst jetzt noch macht etwas so (Geste eines Drucks rings um den Kopf). Wenn ich mich dann in einem bestimmen inneren Zustand befinde, gelingt es mir, das zurückzuweisen; wenn ich aber nur eine Minute lang nicht auf der Hut bin ... Das heißt, es handelt sich um eine konstante Formation.
Ja, hier (Geste um den Kopf herum). Und mitunter löscht es alles andere aus, alles: die Gedanken, die Erinnerung, all das. Und erst heute morgen noch verwandelte es wieder alle inneren Regungen (die Regungen der Nerven, der Muskeln, all das) in Töne - Laute und Worte - und mit einer Bösartigkeit, du machst dir keinen Begriff davon! Sichtlich ein Wille, der einen buchstäblich verrückt machen will. Schrecklich, wirklich schrecklich. Ich habe so etwas noch nie gesehen. Natürlich genügt es, das zurückzuweisen, es zwingt einen jedoch zu einer andauernden Konzentration. In manchen Augenblicken gibt es nach (erst kürzlich, seit zwei, drei Tagen), in manchen Augenblicken ist es weg ... Einmal fragte ich sogar: "Aber warum? Warum wird dies zugelassen?" Und der Grund ist immer derselbe: die Schwierigkeiten sollen zu einer Steigerung der Macht führen. Von Zeit zu Zeit (jetzt beginnt es) erscheint ein kleiner Schimmer dieser Macht, die offensichtlich ungeheuerlich ist. Es kommt aber wie etwas, das einem an einem langen Bindfaden baumelnd gezeigt wird: "Seht, so ist das", wie ein Versprechen.
Ach?
(Schweigen) Ja, genau so ist es! (Mutter lacht)
***
(Danach hört sich Mutter die Niederschrift des letzten Gesprächs an, wo sie von der "Undurchlässigkeit" der Materie spricht, die sie daran hindert, das Bewusstsein zu manifestieren, und vom "durchlässigen" aber ein wenig verschwommenen "Fließen".) Hast du Fragen?
Es gibt keinen Vorteil! Ohne jeden Zweifel wird das Supramental, wenn es sich manifestiert, die ... (wie soll man sagen?) schmälernde mentale Genauigkeit - seine einschränkende Präzision, welche die Dinge folglich zum Teil verfälscht - durch eine Klarheit der Vision und eine andere Art der Genauigkeit ersetzen, die nicht schmälert. Dies ist dabei, sich auszubilden. Im Grunde lässt sich sagen (das trifft es aber nicht genau): Um zu präzisieren, beschränkt und trennt das Mental, und es gibt offensichtlich eine andere Art von Präzision, ohne Trennung und Spaltung, die von einer genaueren Sichtweise herrühren kann. Und bei dieser präziseren Sichtweise handelt es sich um die supramentale Vision. Die Präzision wird begleitet sein von der Vision der BEZIEHUNGEN aller Dinge untereinander, ohne sie dabei zu trennen. Das ist aber etwas, das sich noch vorbereitet. Es erscheint blitzartig eine Minute lang, und dann fällt es wieder in die alte Art zurück. Dasselbe lässt sich für das Vital sagen: das Vital verleiht den Dingen eine Intensität, die man nirgendwo anders zu finden scheint; aber dieselbe Intensität besteht im Supramental, jedoch ohne Trennung. Eine Intensität, die nicht trennt. Beide Erfahrungen hatte ich, jedoch auf eine sehr flüchtige Weise. Dies sind Dinge, die noch im Entstehen sind.
*** (Etwas später) Man hat mir die Fragen von T.F.s Klasse geschickt. Auf eine habe ich angefangen zu antworten ... Die Fragen sind ziemlich dumm (Mutter gibt Satprem verschiedene Blätter).
"Das physische Wesen", hör dir das an! Was für eine unsinnige Frage!
Sie sind ein wenig ... diese Kinder sind ziemlich unwissend.
Ja, genau! Das ergibt dann einen Sinn. Man könnte ihnen sagen: Wenn es das ist, was ihr sagen wollt, liegt gerade darin der Zweck der sportlichen Betätigung. Und das Studium ist der Versuch, das Bewusstsein durch ... (lachend) durch eine innere Bibliothek zu ersetzen ... Wenn ich jedoch zu sehr scherze, dann verstehen sie nicht mehr. Man kann ihnen folgendes sagen: Um das physische Bewusstsein wirklich zu erwecken, dafür ist die sportliche Ausbildung zuständig. Das Körpertraining lehrt die Zellen, bewusst zu werden. Und zur Entwicklung des Gehirns dient das Studium, die Beobachtung, die intelligente Erziehung - vor allem aber die Beobachtung und die Fähigkeit des logischen Folgerns. Und für die gesamte Erziehung des Bewusstseins vom Standpunkt der Charakterbildung aus dient natürlich der Yoga.
Des psychischen Wesens?
Des physischen Wesens! Das ergibt keinen Sinn ... Dies ist natürlich das Gehirn.
Gewiss! Man kann diese Erfahrung im yogischen Sinne haben, man kann sie sogar materiell haben, wenn ... (lachend) der Tod kurz genug ist, dass die Ärzte keine Gelegenheit haben, einen für tot zu erklären ... Das werden sie nicht verstehen. Man kann einfach mit "Ja" antworten - um ihnen zu verstehen zu geben: Beschäftigt euch nicht mit Dingen, die euch nichts angehen!
Alle Wesensteile, die überleben, merken natürlich, dass der Körper nicht mehr da ist. Das ist von Fall zu Fall verschieden.
Erst dann, wenn er verwest.
(Mutter lacht) Dadurch, dass man gesund bleibt und für ein gutes physisches Gleichgewicht sorgt. Das reicht für heute.
*** (Am Ende der Gesprächszeit) Hast du immer noch Kopfschmerzen?
Du hast meine Krankheit erwischt! Das ist offensichtlich etwas, das wir überwinden müssen, sonst wäre es nicht da. (Schweigen) In einem bestimmten Seinszustand (oder einer Seinsweise) haben diese ... (wie soll man das nennen? Es handelt sich um eine höhere Form von Magie) diese Praktiken höherer Magie keine Wirkung. In einem bestimmten Bewusstseinszustand können sie nicht greifen, er entzieht sich ihrem Wirkungsbereich. Damit dies eine Wirkung haben kann, muss dieser Bewusstseinszustand ausreichend materiell sein, d.h. im materiellsten Teil des Psychischen. Dieser Bewusstseinszustand gehört der psychischen Welt an, das Psychische muss jedoch DER MATERIE ZUGEWENDET SEIN. Und nicht allein ein Gedanke: es muss eine sehr spontane Seinsweise sein. Das lässt sich auf verschiedene Arten ausdrücken ... Es ist eine irdische Manifestation der göttlichen Liebe in ihrer Form von ... etwas, das mit Wohlwollen zu tun hat - nicht "Wohlwollen" sondern eine Seinsweise, eine Art zu fühlen, zu sehen, zu handeln ... (Worte sind so idiotisch): ein "psychisches Wohlwollen" als Ausdruck der göttlichen Einheit (Mutter schüttelt den Kopf angesichts der Unzulänglichkeit der Worte). Die Übertragung ins Mental nimmt dem seine ganze Wahrheit. Ich spüre es, kann es aber nicht beschreiben; etwas, das ungeheuer machtvoll ist, in dem Sinne, dass selbst völlig materiell (physisch, materiell), wenn jemand kommt und einen töten will, er dies nicht tun kann. Es geht so weit, dass er sich einem nähern mag, dann aber nicht mehr weitergehen kann. Dafür gibt es Beispiele. Ich SPÜRE das. Der Ursprung davon ist psychisch, es kann sich jedoch konkretisieren und eine bestimmte Art von Schwingungen erzeugen. Und wenn man in seinem Bewusstsein darin lebt, kann absolut keine Magie der Welt einen Einfluss darauf haben. Das spüre ich, denn von Zeit zu Zeit kommt es, und in solchen Augenblicken ist es vollkommen klar. Es wirkt vor allem hier (Geste um den Kopf herum). Dieses "Wohlwollen" (lachend) ist eine lächerliche menschliche Umschreibung von "Dem". Es handelt sich um eine ganz besondere Schwingung. Man könnte es "eine der Seinsweisen der göttlichen Liebe" nennen. Und es kann zu einer sehr materiellen Schwingung werden. All dies passiert sicher, um uns beizubringen, es zu entwickeln.
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